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Bauen und Sanieren als Schadstoffquelle in der urbanen Umwelt

Trotz eines guten Gewässermonitorings gibt es bisher nur wenig Erkenntnisse darüber, welche Schadstoffe aus urbanen Neubau- und Sanierungsgebieten auslaugen und ggf. zur Überschreitung der Umweltqualitätsziele in urban beeinflussten Gewässern oder Grundwasser führen können. Im Rahmen eines dreijährigen Forschungsauftrages des Umweltbundesamtes wird mit einer Kombination von Produkttests und Vor-Ort-Untersuchungen geklärt, aus welchen Bauprodukten umweltrelevante Auslaugungen stammen. Dafür werden mit Unterstützung vom Berliner Senat, der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH und anderen vor-Ort-Kontakten zwei Neubau- oder Sanierungsgebiete mit unterschiedlichen Eigenschaften im Einzugsgebiet der Berliner Trennkanalisation identifiziert und eine Erfassung relevanter verbauter Produkte durchgeführt.

Produkttests: Aus beiden Gebieten werden jeweils bis zu fünfzehn repräsentative, vorab als prioritär bewertete Bauprodukte mit Kontakt zu Niederschlagswasser beschafft und im Labor mit standardisierten Auslaugtests auf umweltkritische Spurenstoffe analysiert.

Felduntersuchungen: Ablauf- und Sickerwasser der beiden Untersuchungsgebiete werden möglichst repräsentativ erfasst, um Konzentrationen und Frachten zu bilanzieren.  Die Beprobung der beiden Messgebiete soll über einen Zeitraum von 2 Jahren erfolgen und dabei ein großes Spektrum an Regenereignissen abgedeckt werden, um eine möglichst repräsentative Aussage bezüglich der Freisetzung von Spurenstoffen aus Baumaterialien in Siedlungs­gebieten zu erhalten.

Modellierung: Mit den Ergebnissen aus den Produkttests sowie Wetterdaten (Niederschlag, Wind) werden mit COMLEAM (COnstruction Material LEAching Model) für jedes der beiden Gebiete die Stofffreisetzung aus Fassaden und Dächern modelliert und das abgeschätzte Vorkommen im Regenwasserabfluss und Gewässer mit den ermittelten Konzentrationen und Frachten aus den Felduntersuchungen verglichen. Ergänzend werden Wetterdaten von Hamburg und München einbezogen, um durch weitere Szenarien auf andere Standortbedingungen zu extrapolieren.

Leitfaden: Auf der Grundlage der Ergebnisse aus den Produkttests, den Felduntersuchungen und der Modellierung werden Empfehlungen für Maßnahmen und Maß­nahmenkombinationen, die zur Verminderung und Vermeidung des Eintrages von Schad­stoffen aus Bauprodukten in die urbane Umwelt beitragen, in einem Leitfaden für Bau­herren, Architekten und Planer zusammengefasst.  

Projektpartner: Kompetenzzentrum Wasser Berlin (Koordinator), Hochschule für Technik Rapperswil, Berliner Wasserbetriebe Fachliche Unterstützung: Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Abteilung Städtebau und Projekte, Fachgebiet Ökologisches Bauen und Modellprojekte, Dipl.-Ing. Brigitte Reichmann.

Finanzierung

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