MiSa: Mischwassereinzugsgebietssanierung

Seit 150 Jahren sorgt die Mischwasserkanalisation für hygienische Standards in Städten und schützt Grundstücke und Gebäude vor Überschwemmungen. Leider kann die Kanalisation bei starken Regenfällen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und Mischwasserüberläufe ins Oberflächenwasser verursachen, was die Gewässerqualität stark beeinträchtigt. Die Folgen: Fischsterben und massenhaftes Algenwachstum.

Damit solche Effekte verringert werden, wurde in den vergangenen Jahren im Kanalnetz viel unterirdischer Speicherraum geschaffen, um ungewöhnlich große Wassermassen aufzufangen und die Häufigkeit von „Mischwasserentlastungen“ in die Oberflächengewässer zu verringern. Leider reichen diese bisher gebauten Speicher mit einem Volumen von 300.000 Kubikmetern immer noch nicht aus, um die bei stärkeren Regenfällen plötzlich anfallenden Wassermengen komplett aufzunehmen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat Berlin das Ziel, jährlich ein Prozent der versiegelten Stadtfläche aus dem Mischgebiet abzukoppeln und damit den Eintrag von Regenwasser in die Kanalisation zu reduzieren.

Das KWB arbeitet seit Jahren an dieser Problemstellung und unterstützt Entscheidungsträger:innen und Verwaltung bei der strategischen Planung von Abkopplungsmaßnahmen. Das von der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt in Auftrag gegebene Projekt MiSa, kurz für Mischwassereinzugsgebietssanierung ist hierbei ein weiterer Meilenstein. MiSa entwickelt konzeptionelle Grundlagen, um die Umweltverwaltung bei der Weiterentwicklung eines Maßnahmenprogramms zur Mischwassersanierung zu unterstützen. Über ein digitales Tool sollen die Möglichkeiten der Abkopplung von bisher noch an die Mischwasserkanalisation angeschlossenen Stadtflächen und die dann zu erreichenden Effekte in der Kanalisation sowie im Gewässer simuliert werden.

Das Projekt wird gemeinsam mit dem Ingenieurbüro für Wasser und Umwelt bearbeitet. Die Berliner Wasserbetriebe, die Regenwasseragentur sowie die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf unterstützen das Projekt ebenfalls. In MiSa sitzen alle Partnerinstitutionen an einem Tisch, damit gemeinsam realistische Szenarien entwickelt werden können; eine große Chance, um Ziele der Stadt zur Klimaanpassung und Umweltgerechtigkeit integriert zu diskutieren, gerade in Zeiten knapper Ressourcen.

Abkopplungsmaßnahmen können durch MiSa viel zielgerichteter und effizienter als bisher geplant werden. Das bringt Berlin mit seinem ambitionierten Abkopplungsziel einen großen Schritt weiter und leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz.

Projektpartner
Finanzierung

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