“Life can multiply until all the phosphorus is gone, and then there is an inexorable halt which nothing can prevent. We may be able to substitute nuclear power for coal, and plastics for wood, and yeast for meat, and friendliness for isolation—but for phosphorus there is neither substitute nor replacement.” Schon Isaac Asimov erklärte die Bedeutung der Ressource Phosphor und bezeichnete sie als „life’s bottleneck“ in seinem gleichnamigen Essay von 1959. Phosphor gehört zu den wichtigsten Nährstoffen des Ökosystems Erde. Er ist ein unersetzlicher Baustein für alles Leben und stellt einen limitierenden Faktor für das Biomassepotential des Planeten Erde dar. Industriell werden Phosphaterze in Lagerstätten abgebaut, welche endlich und, sofern sedimentären Ursprungs, zunehmend mit toxischen Metallen wie Cadmium und Uran belastet sind. Durch das stetige Wachstum der Erdbevölkerung, wachsenden Wohlstand und dem damit einhergehendem steigenden Fleischkonsum, sowie den vermehrten Anbau von Pflanzen zur Energieproduktion steigt der Phosphorbedarf. Übersteigt der Phosphorbedarf die Abbau-, Aufbereitungs- bzw. Lieferkapazitäten, kommt es zu Engpässen, die unter anderem Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit der importabhängigen Länder haben können. Da Deutschland keine natürlichen Phosphatvorkommen besitzt, muss jährlich eine enorme Menge an mineralisch gebundenen Phosphor importiert werden. In Form von phosphathaltigen mineralischen Düngemitteln wurden im Wirtschaftsjahr 2012/2013 rund 124.000 Mg P in der Landwirtschaft in Deutschland verwendet. Diese Menge müsste noch deutlich höher sein, wenn nicht bereits ein noch größerer Teil des Phosphatbedarfs der landwirtschaftlichen Nutzflächen mit Wirtschaftsdüngern und anderen organischen Reststoffen gedeckt würde. Um langfristig die Phosphatversorgung und damit die Ernährungssicherheit Deutschlands sicherzustellen, sollten neben Einsparpotenzialen bei der Verwendung auch Recyclingpotenziale nicht nur identifiziert und diskutiert, sondern auch ausgeschöpft werden. Seit mehreren Jahren gibt es umfangreiche Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet. Das Projekt Phosphorpotenziale im Land Berlin soll nun Aufschluss über die Phosphorströme in Berlin und deren Potenzial zur Rückgewinnung geben.
Phosphorpotenziale im Land Berlin - Abschlussbericht Projekt P-Pot