Die Steuerung von Entwässerungssystemen erlaubt bislang ungenutzte Kapazitäten, sowohl zur Speicherung, wie auch zur Reinigung von Abwasser, zu aktivieren. Die historisch gewachsene Struktur der Berliner Mischkanalisation mit ihren oben aufgeführten Eigenschaften erlaubt per se eine gezielte Bewirtschaftung der Teilentwässerungssysteme. Im Zuge von Sanierungsarbeiten wurden mittels lokaler Steuerungsorgane bereits zusätzliche Speicherreserven in den Kanalnetzen erschlossen. Um die Effizienz des Systems weiter zu erhöhen, wird im Rahmen des Projektes „Integrated Sewage Management“ das Potenzial einer Verbundsteuerung von Kanalnetzen, Pumpwerken und Kläranlagen untersucht. Erste Ergebnisse bezüglich möglicher Effekte einer globalen Steuerung von vernetzten Systemkomponenten werden für Ende 2003 erwartet, wenn anhand des entwickelten Modells verschiedene, realisierbare Steuerungsstrategien simuliert und auf ihre Auswirkungen hin getestet und evaluiert werden. Bezüglich der Umsetzung von geplanten Strategien und der Entwicklung von ersten Applikationen für den Betrieb des Abwassersystems wird an dieser Stelle auf [Mannel, 2003] verwiesen.
Zustand und Entwicklung der Steuerung des Berliner Entwässerungssystems