Abstract

Integrierte Produktpolitik ist ein sehr junges Gebiet, bei dem man kaum auf Erfahrungswerte zurückgreifen kann. Benötigt werden kreative Lösungsansätze, die sich auch unkonventioneller Mittel und Wege bedienen. Dies stellt höchste Anforderungen an die Lernbereitschaft aller Beteiligten. Dabei ist es wichtig, eingefahrene Gleise zu verlassen. Dazu zählt u.a., dass Investitionsentscheidungen nicht mehr von den Abschreibungszeiträumen der Geräte abhängen, sondern von der Funktions- und Einsatzfähigkeit und der Wartungsorganisation. Und genau an diesem Punkt setzt das Geschäftsmodell des ITZM an, unterstützt durch den rechtlich neu gesetzten Rahmen mit der grundlegenden neuen Philosophie- und Strategieausrichtung der Wiederverwendung („Used is Useful“) in der EG-Richtlinie über „Elektro- und Elektronik-Altgeräte“. Das ITZM besteht im Kern aus vier Säulen: der Gebrauchtmessgerätebörse, dem Testfeld für neue Messgeräte und –systeme, der Informationsplattform über das Internet und der Ingenieurberatung. Das ITZM führt die Anwender/Nutzer und Hersteller von Messgeräten und Messsystemen auf den Gebieten der Abwasserbehandlung, Wasserversorgung, Gewässerüberwachung, Produktionsüberwachung und Laboranalytik zusammen, um im Wege des Informationsaustausches umfassend ihre Kauf- und Verkaufswünsche erfüllt zu bekommen. Dazu bietet das ITZM über seine Internetplattform Informationen zu den Gerätschaften in Form von Testergebnissen, Literaturhinweisen, Anwendererfahrungen (Einrichtung eines Forums zum Informationsaustausch) sowie kompetente Ingenieurberatung an. Über das Testfeld werden Messgeräte/-systeme untersucht und erprobt, um die Leistungsversprechen der Hersteller unter realen Bedingungen zu ermitteln. Das ITZM bringt über die Messgerätebörse gebrauchte Geräte nach Überprüfung und evtl. Reparatur sowie Funktionsprüfung mit Qualitätsgarantie wieder in den Markt, realisiert Wartung und Kundendienst und sorgt für ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis. Als neutrales und autark arbeitendes Unternehmen stellt die Beratung der potenziellen Nutzer einen wesentlichen Faktor dar. In Sinne dieser Machbarkeitsstudie konnte nachgewiesen werden, dass die Gründung eines Unternehmens ITZM auf soliden Füßen steht. Konservative Abschätzungen über Mittelbedarf (Geschäfts- und Investitionskosten) und den zu erwartenden Mittelzufluss aus den Geschäftszielen ergeben eine solide Geschäftsgrundlage. Das ITZM soll als eigenständige Rechtsperson am Standort Berlin gegründet werden. Dadurch wird der Standort Berlin gestärkt, der insbesondere als „Tor zum Osten“ ein neues, bedeutendes Instrument erhält. Denn nach Kenntnis der Verfasser dieser Machbarkeitsstudie existiert derzeit in Deutschland und Europa keine vergleichbare Einrichtung; ebenso ist keine Planung für eine solche bekannt. Mit dem ITZM werden Arbeitsplätze in Berlin gesichert und gleichzeitig auch neue, u.a. technologisch sehr anspruchsvolle geschaffen. Die Bevölkerung des Landes Berlin sowie eine Reihe umgebender Ortschaften, die von den Berliner Wasserbetrieben mit Trinkwasser versorgt oder deren Abwasser durch dieses Unternehmen entsorgt und gereinigt wird, sowie weitere Einrichtungen des Landes Berlin können bei Inanspruchnahme von Leistungen des ITZM direkt profitieren und damit Geld sparen. Das geschätzte Einsparvolumen allein für Berlin liegt bei konsequenter Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen in der Größenordnung von mehreren hunderttausend Euro/Jahr. Bei der Einrichtung des ITZM wird auch eine geeignete Kooperation mit dem KompentenzZentrum Wasser Berlin gGmbH (KWB) angestrebt, so dass auch das KWB auf dem Sektor der Messgeräte und Messsysteme auf eine Kompetenz zurückgreifen kann, die überregional und international von herausragender Bedeutung ist.

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