Abstract

Hintergrund und Zielsetzung: Die Wasserwirtschaft stellt einen komplexen Handlungsraum dar, in dem zahlreiche Interessen und Nutzungen aufeinandertreffen, sich beeinflussen, gegeneinander abgewogen und koordiniert werden müssen. Akteure mit unterschiedlichen Beweggründen, Organisationsformen und Mandaten, die auch als Stakeholder1 bezeichnet werden, vertreten diese Interessen in der Interaktion und Auseinandersetzung mit anderen Interessengruppen. Die wasserwirtschaftliche Einheit des Koordinierungsraums Havel2, der das Land Berlin und weite Teile des Landes Brandenburg umfasst, ist mit Hinblick auf die Akteursstrukturen in der Wasserwirtschaft aus mehrerer Hinsicht interessant. Die wechselvolle Geschichte der Region hat zunächst zur Ausbildung zweier unabhängiger Strukturen geführt, die nach der Wiedervereinigung langsam beginnen, gemeinsam zu agieren und sich entsprechend abzustimmen. Mit der Hauptstadtregion Berlin sowie dem eher ländlich geprägten Brandenburg ist das Flusssystem der Havel einer Vielzahl verzahnter wasserwirtschaftlicher Nutzungsinteressen unterworfen. Die im Jahr 2000 verabschiedete EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)3 führt ein umfassendes Flussgebietsmanagement als Ansatz für eine nachhaltige Bewirtschaftung und Planung in der Wasserwirtschaft ein. Unter diesem Flussgebietsansatz ist die integrative, sektorenübergreifende, auch über politische und administrative Grenzen hinausgehend e Bewirtschaftung von Flussgebieten zu verstehen. Artikel 14 der Richtlinie sieht als ein Instrument dieses Managementansatzes eine umfangreiche Beteiligung der Öffentlichkeit an den jeweiligen Planungs- und Entscheidungsprozessen vor. Diese Beteiligung soll neben der Information und Anhörung auch die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit umfassen. Ziel dieses Projektes war die Erfassung und Untersuchung der Strukturen der wasserwirtschaftlichen Akteure im Koordinierungsraum Havel und deren Interaktionen als Grundlage für eine Bewertung der derzeitigen Situation im Hinblick auf die zukünftige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß den Anforderungen der WRRL. Einer umfangreichen und effizienten Beteiligung der Öffentlichkeit wird bei der erfolgreichen Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie eine entscheidende Rolle beigemessen, da hierdurch Verbesserungen der Verfahren durch gesteigerte Effizienz und Transparenz erwartet werden. Eine zielorientierte Beteiligung der Öffentlichkeit setzt eine detaillierte Kenntnis und Analyse der in dem jeweils betrachteten Einzugsgebiet vertreten Interessengruppen und Akteure sowie der derzeitigen Situation vorangegangenen Entwicklungen voraus. Die im Rahmen dieses Projektes erzielten Ergebnisse finden darüber hinaus Eingang in das von der Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission geförderte Forschungsprojekt HarmoniCOP4. Im Rahmen dieses internationalen Projektes, das von Projektpartnern aus neun Europäischen Ländern5 bearbeitet wird, werden zum einen die jeweils landesspezifischen Erfahrungen mit der Beteiligung der Öffentlichkeit in der Wasserwirtschaft aufbereitet und neue auf dieser Grundlage entwickelte Strategien anhand von konkreten Fallstudien erprobt. Auf dieser Grundlage wird abschließend ein Handbuch zu Beteiligungsmethoden im Flussgebietsmanagement erstellt. Die auf diesem für das KompetenzZentrum Wasser Berlin durchgeführten Projekt beruhende Darstellung der Stakeholder-Strukturen in der Wasserwirtschaft im Raum Berlin- Brandenburg bildet neben einer Analyse des Rheineinzugsgebietes einen Teil der deutschen Länderstudie. Im weiteren Verlauf von HarmoniCOP werden die Ergebnisse auch in die für 2005 geplante Fallstudie6 zur Beteiligung der Öffentlichkeit im Elbeeinzugsgebiet einfließen.

Heberer, T. , Mechlinski, A. , Fanck, B. (2003): Occurrence and Fate of Pharmaceuticals During Bank Filtration.

p 5 In: Wasser Berlin 2003. Berlin. 2003-11-01

Abstract

Bank filtration and artificial groundwaterecharge are important, effective and cheap techniques for surface water treatment and removal of microbes, inorganic and some organic contaminants. Nevertheless, mechanisms of the removal of impurities and of the chemical reactions of the water components have not been understood sufficiently and are therefore subject of this research project. The interdisciplinary project of the Berlin Centre of Competence for Water (KWB gGmbH) entitled NASRI (Natural and Artificial Systems for Recharge and Infiltration) concentrates among other topics also on nicroorganisms and trace organic substances frequently detected in surface waters.

Abstract

Die vollständige Nutzung aller Kapazitäten eines komplexen Abwassersystems, bestehend aus Kanalnetzen, Speicher- und Kontrolleinrichtungen, Drucknetzen und Kläranlagen, speziell im Regenwetterfall ist eine zentrale Aufgabe zur Minimierung von Schmutzfrachtentlastungen in die Vorfluter. Mit dem Ziel der Reduzierung der Gewässerbelastung in Berlin wurde 2000 das Projekt „Integrated Sewage Management (Integriertes Abwasser Management)“ gestarted. Die zentrale Idee des Projektes ist der Einsatz integrierter Simulationssoftware zur Untersuchung verschiedenster Management-Szenarien und hierauf die Definition und Anwendung eines integrierten Steuerungskonzeptes für den Betrieb des Abwassersystems. Besondere Aufmerksamkeit ist auf die Mischkanalisation gerichtet, die auf Grund von Entlastungen über Regenüberläufe ein potentielles Risiko der Gewässerbelastung in sich birgt. Zugleich bietet hier der Einsatz von Steuerungseinrichtungen zur Aktivierung von zusätzlichem Kanalstauraum ein beträchtliches Optimierungspotenzial für das System. Der Artikel gibt einen Überblick über das laufende Projekt. Die Voruntersuchung zur Steuerungswürdigkeit des Systems, der Modellaufbau und die Kalibrierung, sowie die Ziele des Projektes werden dargelegt.

Mannel, R. , Pawlowsky-Reusing, E. (2003): Erfahrungen mit neuronalen Netzen für Simulationen des Kanalnetzes.

p 13 In: ATV-DVWK und VDI/VDE Gemeinschaftstagung "Mess- und Regelungstechnik in abwassertechnischen Anlagen". Wuppertal. 25. - 26.11.2003

Lemaire, B. (2003): Modélisation du transport de matières en suspension dans le réseau d’assainissement de Berlin.

Diploma Thesis. Departement Ville Environnement Transport. Ecole Nationale des Ponts et Chaussees

Abstract

After extending the sewage networks in the 1990s, the focus is now on reducing the overflows from combined sewers in storm weather, which create serious problems (fish death, beach closure, etc.). To protect the particularly sensitive surface waters of Berlin, on whose quality the drinking water supply inderectly depends, KompetenzZentrum Wasser Berlin, on behalf of Berliner Wasserbetriebe and Veolia Water, realises the project Integrated Sewage Management. In-pipe storage of combined waters during storm weather is tested on the basis of a model of the whole sewage system. But slowing the flow causes the suspended load to sediment, thus its transport in the network has to be simulated. This report presents a short review of sediment transport in fluvial hydraulics and in urban drainage, as well as an application on a small storm water network with software InfoWorks CS 4.5.

Laborde, R. (2003): Modelisation d’un Reseau d’Assainissement, Berlin VIII.

Diploma Thesis. Hydraulique. ENSEEIHT

Abstract

Since the adoption of the European Water Framework Directive in 1991, the discharges of foul water into the rivers during storms have to be limited as much as possible. This issue is particularly tricky in Berlin where the drinking water resources are very sensible to pollution due to the shortness of the water cycle. The Integrated Sewage Management Project aims at improving the management of the sewage network, in order to cut costs and to reduce discharges into the environment. The project relies on the modeling of the different parts of the sewage system (sewers, pumping stations, pressure pipes and wastewater treatment plants). This should enable us to have a global view of the system and to draft various regulation scenarios according to weather conditions. In the end, we should come up with a “policy” that could easily be implemented by operators of the Berliner Wasser Betriebe. This report summarize the main steps of the work that have been conducted on the subcatchment Berlin VIII, namely the building of the network in Infoworks, the calibration of the model during dry and rain weather.

Peter-Fröhlich, A. , Kraume, I. , Lesouëf, A. , Phan, L. , Gommery, L. , Oldenburg, M. (2003): Sanitärkonzepte zur getrennten Behandlung von Urin, Fäkalien und Grauwasser.

p 9 In: 2nd International Symposium on Ecological Sanitation 2003. Lübeck. 6. - 11.4.2003

Abstract

Zur Ermittlung der zu testenden neuen, nachhaltigen Sanitärkonzepte wurde eine Vorstudie durchgeführt. Diese Studie beinhaltet einen Kostenvergleich zwischen zwei neuen Sanitärkonzepten mit Schwerkraft- und Vakuumseparationstoiletten und dem konventionellen System. Es konnte gezeigt werden, dass die neuen Sanitärsysteme, abhängig von den Rahmenbedingungen, Kostenvorteile haben. Aus diesem Grund wurde das Pilotprojekt zum Test der oben genannten neuen Sanitärkonzepte unter realistischen Bedingungen in Berlin/Brandenburg gestartet. Das Sanitärkonzept mit Schwerkrafttrenntoiletten wird voraussichtlich im Sommer 2003 in Betrieb gehen.

Peter-Fröhlich, A. , Kraume, I. , Lesouëf, A. , Oldenburg, M. (2003): Separate Discharge and Treatment of Urine, Faeces and Greywater Pilot Project.

p 11 In: World Water & Environmental Resources Congress 2003. Philadelphia, USA. 23. - 26.6.2003

Abstract

Berliner Wasserbetriebe has started a pilot project about new sanitation concepts in conjunction with Vivendi Water in the framework of the Kompetenzzentrum Wasser Berlin. In order to define the experiments for testing new, sustainable sanitation con-cepts a pre-study has been done. This study includes a cost comparison between two new sanitation concepts with gravity and vacuum separation toilets and the conven-tional system. It could be demonstrated that the new sanitation concepts may have cost advantages depending on the situation. This was a further motivation starting a pilot project in Berlin/Brandenburg testing the above mentioned toilet systems under realistic conditions. The operation of the gravity separation toilets concept will start in the summer 2003.

Abstract

Eine MBR-Laboranlage (210L) wurde mit zwei verschiedenen Reaktor-konfigurationen zur vermehrten biologischen PElimination (Bio-P) mit kommunalem Abwasser betrieben. Die beiden Reaktorkonfigurationen zeichneten sich neben einer vorgeschalteten anaeroben Zone für den Bio-P Prozess durch eine vorgeschaltete Denitrifikation bzw. eine nachgeschaltete Denitrifikation aus. Beide Reaktor-konfigurationen wurden bei einem Schlammalter von 15 Tagen mit vorgesiebtem (1mm) Rohwasser parallel zu einer konventionellen Kläranlage betrieben. Für Phosphor wurden sehr niedrige und stabile Ablaufkonzentrationen von 0,05-0,15 mgP/L mit beiden Konfigurationen erreicht. Die Phosphorgehalte der Schlämme lagen bei 2,4-3% P/TS. Während mit der vorgeschalteten Denitrifikation erwartete Ergebnisse von 86-90% Stickstoffentfernung erzielt wurden, erreichte die nachgeschaltete Denitrifikation eine unerwartet hohe N-Elimination von bis zu 96% (ohne zusätzliche C-Quelle). Eine Betriebsphase mit Phosphoraufstockung des Zulaufes (~40 mgP/L) führte bei einer Elimination von 20-25 mgP/L zu P-Gehalten im Schlamm von 67%P/TS. Neben dem Bio-P-Mechanismus waren hier jedoch auch Fällungs- und Adsorptionsmechanismen für die P-Aufnahme relevant.

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